Ski Alpin
21.01.2022
Kitzbühel, Österreich
Abfahrt I der Herren BEENDET
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Bis morgen!
Für heute soll es das aus Kitzbühel gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse! In den kommenden Stunden wird in Tirol viel Neuschnee erwartet. Daher ist für morgen ab 10:15 Uhr erst einmal der Slalom geplant, ehe am Sonntag die offizielle Hahnenkamm-Abfahrt folgen soll. In jedem Fall sind wir stets live dabei. Bis dahin!
 
Drei Schweizer in den Top 10
Auch aus Schweizer Sicht erfüllten sich nicht alle Wünsche. Immerhin aber erreichten drei Eidgenossen die Top 10. Und Marco Odermatt sackte als erneut starker Fünfter wieder satt Weltcup-Punkte für die große Kristallkugel ein. Der zweifache Streif-Sieger Beat Feuz (8.) allerdings hatte sich gewiss mehr ausgerechnet. Niels Hintermann wurde Neunter. In den Top 30 klassierte sich ferner nur noch Urs Kryenbühl als Neunzehnter.
 
Stockerl knapp verpasst
Ohne Stockerl-Platzierung ging die Wettkampf für die gastgebenden Österreicher zu Ende. Spät rutschte Matthias Mayer durch die famose Fahrt von Blaise Giezendanner um vier kümmerliche Hundertstel vom Podium. Für Daniel Hemetsberger gab es einen ordentlichen 10. Platz. Vincent Kriechmayr konnte mit der frühen Startnummer 3 nicht viel bewegen, reihte sich letztlich als Dreizehnter ein. Darüber hinaus schaffte es einzig noch Otmar Striedinger als Sechzehnter unter die besten 30.
 
Mäßiges deutsches Abschneiden
Für die deutschen Skifahrer lief es heute weniger gut. Bester war noch Dominik Schwaiger als Vierzehnter. Andreas Sander und Romed Baumann mussten mit den Plätzen 23 und 25 leben. Simon Jocher wurde 29. Und Josef Ferstl kam nach seinem Trainingssturz immerhin heil durch, verfehlte als 33. aber die Weltcup-Punkte.
 
Sieg für Kilde!
Am Ende also setzt sich einer der Top-Favoriten durch. Nach seinen Abfahrtssiegen in Beaver Creek und Wengen gewinnt Aleksander Aamodt Kilde auch die erste Kitzbühel-Abfahrt dieses Winters und feiert seinen insgesamt zwölften Weltcup-Erfolg, den sechsten in der Abfahrt. Damit steht der Norweger erstmals auf der Streif ganz oben auf dem Podium. Dort finden sich etwas überraschend auch zwei Franzosen ein. Neben dem 41-jährigen Johan Clarey, der um gut vier Zehntel am ersten Sieg vorbeischrammte, sorgte vor allem dessen Landsmann Blaise Giezendanner für die Sensation des Tages. Mit Startnummer 43 fuhr der 30-Jährige erstmals überhaupt auf ein Weltcup-Podium.
 
Roy-Alexander Steudle (GBR)
Nun ist der letzte Starter unterwegs. Roy-Alexander Steudle fängt sich alsbald stattlichen Rückstand ein. Der Brite kommt dann in Zielnähe an das Tor, welches zuletzt einigen zum Verhängnis geworden ist. Bei dem Linksschwung treibt es ihn zu weit ab, er fährt auf der falschen Seite der Stangen vorbei und scheidet aus. Damit ist der Wettbewerb beendet.
 
Pietro Zazzi (ITA)
Ein wenig aufhorchen lässt nun noch Pietro Zazzi. Der Italiener bezwingt die Streif recht ordentlich, büßt nur etwas mehr als zwei Sekunden ein und organisiert sich mit seiner Fahrt als 28. einen Platz unter den besten 30.
 
Stefan Babinsky (AUT)
Als letzter Österreicher ist Stefan Babinsky unterwegs. Der Steirer hat so seine Momente. Bei nun wieder etwas mehr Schneefall sieht der 25-Jährige nicht jede Welle, wird da mal ausgehoben. Insgesamt bleibt zu viel Zeit auf der Strecke, weshalb Babinsky nicht über Platz 40 hinauskommt.
 
Jeffeey Read (CAN)
Nun wird der zweite Start des vorhin abgewunkenen Jeffrey Read eingeschoben. Und der Kanadier legt mit Wut im Bauch los, ist oben voll bei den Allerbesten dabei. Das aber bringt der 24-Jährige so nicht nach unten. Kurz vor dem Ziel treibt es ihn noch einmal weit nach rechts ab. Nur mit großer Mühe meistert er das Tor und kommt als 34. an.
 
Broderick Thompson (CAN)
Anschließend gelingt Broderick Thompson eine Punktlandung. Der Kanadier fährt mit knapp zweieinhalb Sekunden Fehlbetrag exakt auf Rang 30, kickt damit den Schweizer Gilles Roulin aus den Weltcup-Punkten, muss um den einen Zähler nun aber noch ein Weilchen zittern.
 
Alexis Monney (SUI)
Wir müssen hier also bis ganz zum Schluss aufmerksam bleiben. Die Streif ist für Überraschungen gut. Was kann Alexis Monney bei seinem zweiten Weltcupstart nach der Abfahrt von Gröden bewegen? Beim Schweizer wird frühzeitig der Respekt deutlich. Der 22-Jährige büßt zügig viel Zeit ein. Kurz vor dem Ziel bekommt der junge Mann die Linkskurve nicht, fährt voll durchs Tor und scheidet aus.
 
Miha Hrobat (SLO)
Vor allem ganz oben bieten sich offenbar noch alle Möglichkeiten. Und wenn dann einer ordentlich gleiten kann - so wie Miha Hrobat -, dann geht was. Ganz so furios fährt der Slowene das nicht zu Ende, hat da noch einen Schreckmoment zu überstehen, erwischt das Tor geradeso. Das Defizit begrenzt sich auf unter zwei Sekunden. Platz 20! Damit rutscht Josef Ferstl aus den Top 30.
 
Guglielmo Bosca (ITA)
Mittlerweile schneit es gar nicht mehr, die Sicht bessert sich. Es herrschen richtig gut Bedingungen. Das zeigt sich auch bei Guglielmo Bosca, der zwischenzeitlich ebenfalls das Podium ins Visier nimmt. Letztlich gehen doch anderthalb Sekunden verloren. Platz 15 stellt den Italiener dennoch zufrieden.
 
Blaise Giezendanner (FRA)
Blaise Giezendanner beweist Skigefühl, holt im Gleitstück etwas Zeit raus und ist Mitte des Rennens noch sehr gut dabei. Und der Franzose ist in der Lage, das in der Form zu konservieren. Die Jungs auf dem Podium müssen erneut zittern. Der 30-Jährige zieht das tatsächlich bis zum Ende durch, weist im Ziel nur 63 Hundertstel Rückstand auf und schubst als neuer Dritter Matthias Mayer vom Stockerl.
 
Brodie Seger (CAN)
Beinahe genauso gut ist danach Brodie Seger unterwegs. Da liegt ebenfalls ein Top-Ergebnis in der Luft. Doch bei einem Linksschwung trägt es den 26-Jährigen zu weit ab, er verfehlt ein Tor und scheidet etwa an der Stelle aus, wo es eben Walder erwischte.
 
Christian Walder (AUT)
Danach zeigt Christian Walder, wie viel mehr hier noch möglich ist. Der Kärntner hat tatsächlich das Stockerl im Visier. Welch eine famose Fahrt! Doch ein paar Hundert Meter vor dem Ziel wirft er es weg, rutscht bei einem Linksschwung über den Innenski weg und kommt zu Sturz. Wenn Walder später seine Zwischenzeiten sieht, wird er sich schwarz ärgern.
 
Simon Jocher (GER)
Zunächst aber ist Simon Jocher dran. Der letzte deutsche Teilnehmer ist richtig gut unterwegs, gleitet ordentlich und ist bis zum Hausberg überragend mit dabei. Doch im letzten Streckenteil läuft es dann nicht so perfekt, geht ihm da etwa die Kondition aus. So werden es doch noch deutlich über zwei Sekunden Defizit. Platz 25!
 
Weiter geht es
Während der gestürzte US-Amerikaner im Zielbereich angekommen ist, wartet Jeffrey Read auf den Helikopter, der ihn wieder nach oben bringen soll. Der Kanadier darf natürlich noch einmal starten.
 
Unterbrechung
Während die Helfer versuchen, Erik Arvidsson aus den Netzen zu bekommen, ist Jeffrey Read längst unterwegs und muss dann mittels gelber Flagge abgewunken werden. Das sorgt für Frust beim Kanadier. Zumindest steht Arvidsson kurz darauf wieder und scheint sich nicht ernsthaft wehgetan zu haben.
 
Erik Arvidsson (USA)
Erik Arvidsson kann einen Sprung eigentlich stehen, wirkt in seiner Position anschließend aber instabil. Beim Ansatz zum nächsten Linksschwung reißt es ihm plötzlich die Ski auseinander. Es folgt ein heftiger Sturz, der im Fangnetz endet.
 
Steven Nyman (USA)
Schließlich steckt hier noch einiges drin. Steven Nyman beweist, dass enormes Tempo aufgenommen werden kann. Der US-Amerikaner zeigt da einen weiten Sprung, hat die Richtung nicht ganz, muss einen kleinen Schwung nachdrücken. Dennoch bleibt der Rückstand unter zwei Sekunden - Rang 18! Damit rutscht Max Franz aus den Top 30.
 
Ralph Weber (SUI)
Es folgt gleich der nächste Schweizer, der noch eine Spur mehr Schwierigkeiten hat und mit knapp drei Sekunden Rückstand, wohl keine Weltcup-Punkte mitnehmen wird. Inzwischen haben wir genau 30 Athleten im Klassement stehen.
 
Gilles Roulin (SUI)
Recht ähnlich ist dann Gilles Roulin unterwegs. Doch der Eidgenosse baut einen Fehler ein, der ein noch besseres Ergebnis verhindert. Es verschlägt ihm den linken Ski, der erst wieder auf Kurs gebracht werden muss. Das meistert Roulin gut, kommt aber mit zweieinhalb Sekunden Verspätung im Ziel an.
 
Maxence Muzaton (FRA)
Besser schlägt sich im Anschluss Maxence Muzaton. Der französische Landsmann setzt den Ski gefühlvoll, profitiert eventuell auch davon, dass der Schneefall nachgelassen hat, sich etwas bessere Sicht bietet. Ganz nach unten zieht es der 31-Jährige in der Form nicht, der Rückstand wird aber klar unter zwei Sekunden begrenzt, was Position 16 bringt.
 
Nils Allegre (FRA)
Etwas mehr sollte durchaus noch in der Piste stecken. Nils Allegre stellt das anfangs unter Beweis. Gleiten aber kann der Franzose ganz offensichtlich nicht. So geht es dahin, viel Zeit bleibt liegen. Obwohl Allegre auch nur 23. wird, sollten knapp zweieinhalb Sekunden Rückstand deutlich größere Chancen auf einen Platz unter den besten 30 bieten.
 
Stefan Rogentin (SUI)
Aktuell nimmt der Schneefall eher leicht zu. Von einem aufreißenden Himmel also sind wir weit entfernt. Das wird für Beruhigung bei den Führenden sorgen, das Podium sollte gemacht sein. Stefan Rogentin gerät ziemlich deutlich ins Hintertreffen. Der Schweizer kommt für ein Spitzenergebnis nicht in Frage, muss als aktuell 25. vermutlich sogar um die Weltcup-Punkte bangen.
 
Josef Ferstl (GER)
Mit unübersehbaren Schrammen im Gesicht macht sich Josef Ferstl auf den Weg. Nach seinem Trainingssturz muss sich der Super-G-Sieger von 2019 natürlich überwinden. An der Sturzstelle wirkt der 33-Jährige unsicher, kommt aber durch. Bei leichtem Schneefall muss Ferstl zum Ende hin kämpfen. Zweieinhalb Sekunden fehlen - Rang 23!
 
Jared Goldberg (USA)
Jetzt kann es weitergehen. Jared Goldberg schiebt sich in den Hang. Der US-Amerikaner verliert kontinuierlich Zeit, legt nicht die höchsten Geschwindigkeiten an den Tag. Das letzte Risiko sucht der 30-Jähjrige nicht, verliert in der Summe zwei Sekunden und reiht sich als Neunzehnter ein.
 
Unterbrechung
Natürlich müssen die Fangnetze jetzt erst einmal gerichtet werden, was die derzeitige Rennunterbrechung erklärt.
 
Daniel Danklmaier (AUT)
Sonderlich weit kommt Daniel Danklmaier anschließend nicht. Bei einem Rechtsschwung setzt es einen Schlag, die Bindung des Innenskis löst viel zu leicht aus. Der Steirer kommt zu Fall und rauscht rasant in die Fangzäune. Nach kurzer Zeit berappelt sich der 28-Jährige und kann aus eigener Kraft zu Tal fahren.
 
James Crawford (CAN)
Recht gut ist anfangs James Crawford dabei. Top-10-Ergebnisse sind nach wie vor drin. Das deutet der Kanadier an. Und im unteren Teil legt der 24-Jährige sogar noch zu. Das Defizit im Ziel beträgt nur gut eine Sekunde. Das bedeutet einen starken 5. Platz und bietet Grund zur Freude.
 
Urs Kryenbühl (SUI)
Auch Urs Kryenbühl hat Sturzerfahrungen von Kitzbühel im Kopf. Diesen trotzt der Schweizer. Zwar gleitet der 27-Jährige im flachen Teil nicht optimal. Ansonsten aber schlägt er sich gut und bezwingt die Streif heute erfolgreich - als Fünfzehnter.
 
Matteo Marsaglia (ITA)
Spürbar fällt die Qualität jetzt ab. Aleksander Aamodt Kilde darf ein wenig durchatmen. So lange jetzt nicht der Himmel aufreißt und die Sonne raus kommt, sollte am Sieg des Norwegers nicht mehr zu rütteln sein. Matteo Marsaglia zumindest tut das nicht, wird aber immerhin als Zehnter bester der bislang enttäuschten Italiener.
 
Mattia Casse (ITA)
Ausgangs des Steilhangs gerät Mattia Casse ganz nah an die Streckenbegrenzung. Aufpassen! Offenbar ist ihm da der Schreck in die Glieder gefahren, denn im weiteren Verlauf verliert der Italiener viel Zeit. Mit mehr als zwei Sekunden Verspätung kommt Casse unten an.
 
Christof Innerhofer (ITA)
Nun ist der Trainingsschnellste von gestern an der Reihe. Zur Erinnerung: Da wurde auf sehr verkürzter Strecke gefahren. Oben ist Christof Innerhofer voll dabei. Doch wie bei Schwaiger funktioniert es im Gleitstück nicht. Dort bleibt mehr als eine Sekunde liegen. Kurz vor dem Ziel gibt es noch eine Schrecksekunde, der Südtiroler aber bekommt die Kurve. Im Ziel kommt Innerhofer als Dreizehnter an.
 
Niels Hintermann (SUI)
Stark in Form erwies sich zuletzt Niels Hintermann. Zeitlich ist der Eidgenosse dabei. Zwar gerät Kilde außer Reichweite, darüber hinaus scheint alles möglich. Dann treibt es ihn bei einem Linksschwung recht weit raus. Dadurch steigt der Rückstand über eine Sekunde an. Das Podium ist futsch - Rang 7!
 
Dominik Schwaiger (GER)
Immer noch scheint auf der Streif alles möglich. Das sollte Dominik Schwaiger Zuversicht geben. Was macht der Deutsche denn dort oben, ist vier Zehntel vorn. Kann das stimmen? Im Gleitstück jedoch geht es dahin, da verliert der 30-Jährige massiv Zeit. Abgesehen davon, schlägt sich Schwaiger gut. Im Ziel fehlen anderthalb Sekunden Platz 10! Ohne den Verlust beim Gleiten wäre hier das Podium drin gewesen.
 
Johan Clarey (FRA)
Als Trainingszweiter von gestern macht sich Johan Clarey auf den Weg. Allerdings geschah dies auf deutlich verkürzter Strecke. Dennoch beweist der 41-Jährige, dass er den Ski sanft zu setzen versteht, gleitet gut. Und auch den Rest meistert der Franzose stark. Im unteren Teil liegt Clarey bei einer Zwischenzeit zwei Hundertstel vorn. Am Ende fehlen vier Zehntel - das ist ein grandioser 2. Platz.
 
Ryan Cochran-Siegle (USA)
Für Ryan Cochran-Siegle geht es jetzt eher darum, die Streif zu überleben. Der Sturzpilot möchte in Kitzbühel bei einer Abfahrt einfach endlich mal ins Ziel kommen. Da ist dieser grobe Fehler beinahe schon Nebensache, der US-Amerikaner bleibt immerhin im Rennen, wirkt allerdings sehr vorsichtig. Dann kommt der 29-Jährige bei der Traverse durch. Nach dem schweren Sturz im vergangenen Jahr erreicht Cochran-Siegle das Ziel - als immerhin Vorletzter.
 
Otmar Striedinger (AUT)
Otmar Striedinger wird frühzeitig weit nach unten abgetrieben. Dadurch kann der Kärntner im Gleitstück nicht aufholen. Der 30-Jährige verliert auch im weiteren Verlauf kontinuierlich. So sammeln sich mehr als anderthalb Sekunden an. Striedinger sortiert sich als Neunter ein.
 
Andreas Sander (GER)
Dann legt Andreas Sander los. Im Vergleich zu den Top-Leuten kommt der Vize-Weltmeister nicht so richtig in Fahrt. Doch an den Allerbesten sollten wir ihn nicht messen. Sander hält die Ski nicht so auf Zug, rutscht hin und wieder die Schwünge an. Das kostet in der Summe zwei Sekunden - Rang 10!
 
Marco Odermatt (SUI)
Nun sind wir gespannt, was Marco Odermatt zu leisten imstande ist. Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter legt mit Schlittschuhschritten und kräftigen Stockschüben los. Der Schweizer spielt gleich mal seine technischen Qualitäten aus, doch beim Gleiten sind andere besser. Prompt verwandelt sich der Vorsprung in einen Rückstand. Doch kurz vor dem Ziel wird es noch einmal technisch anspruchsvoll, doch Odermatt kann nichts mehr rausholen. Gut eine Dreiviertelsekunde fehlt, was dennoch zu einem für ihn starken 3. Platz reicht. Der Mann ist schließlich erst 24.
 
Matthieu Bailet (FRA)
Es scheint schwer vorstellbar, dass die Leistung von Kilde zu toppen ist. Matthieu Bailet gelingt das bei Weitem nicht. Doch aufgrund der recht großen Abstände sind natürlich ohne Frage noch sehr gute Ergebnisse möglich. Doch der Franzose hält bei einem Linksschwung dem Druck nicht stand, kommt zu Fall. In einer langen Rutschphase baut sich viel Geschwindigkeit ab. So haben die Fangnetze gar nicht mehr so viel zu tun. Bailet tut sich nicht ernsthaft weh.
 
Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
Im Anschluss werden wir erfahren, was die bisherigen Zeiten wert sind, denn Aleksander Aamodt Kilde steht bereit. Der Trainingsschnellste stellt unter Beweis, dass ihm diese Piste liegt. Der Norweger setzt gleich oben neue Maßstäbe. Unglaublich, was der Wengen-Sieger hier veranstaltet. Kilde gibt der Konkurrenz richtig etwas mit. Das ist zwischenzeitlich mehr als eine Sekunde. Ganz so viel bringt der Skandinavier nicht nach unten. Beinahe sieben Zehntel bleiben - die überragende Führung!
 
Bryce Bennett (USA)
Nun schauen wir auf Bryce Bennett. Wie kommt der Gröden-Sieger auf der Streif zurecht? Oben ist der US-Amerikaner dabei. Und danach spielt der 29-Jährige sein Gleit-Qualitäten aus, fährt mehr als acht Zehntel raus. Davon aber muss er danach zehren. Bennett gerät doch noch ins Hintertreffen. Im Ziel reicht es nur für Platz 5.
 
Beat Feuz (SUI)
Jetzt schiebt sich Beat Feuz in den Hang. Der Doppelsieger des vergangenen Jahres überrascht mit einer neuen Linienwahl. Und das zahlt sich zunächst aus. Im Mittelteil am Oberhausberg jedoch fährt der Eidgenosse nicht so sauber, büßt den ganzen Vorsprung ein - und nicht nur das. Im Ziel kommt der WM-Dritte als Dritter an. Da hat er sich deutlich mehr ausgerechnet.
 
Martin Cater (SLO)
Es ist zu vermuten, dass die Strecke schneller wird, die Piste mit jedem Läufer noch ein Spur blanker geputzt wird. Anfangs mischt auch Martin Cater in vorderen Regionen mit. Im weiteren Verlauf aber erwischt der Slowene die Linie nicht ideal und büßt mehr als eine Sekunde ein.
 
Matthias Mayer (AUT)
Dann macht sich der Olympiasieger von 2014 auf den Weg. Matthias Mayer muss natürlich zu den Favoriten gerechnet werden. Der Kitzbühel-Sieger von 2020 setzt das um, ist bei den Besten dabei. Mit den höchsten Geschwindigkeiten braust der Kärntner dem Ziel entgegen. Mayer holt noch mal vier Zehntel raus. Es geht also immer noch schneller. Wir erleben den nächsten Führungswechsel.
 
Travis Ganong (USA)
Travis Ganong investiert klug in die Linie, rutscht die Schwünge beinahe zu viel an. Dadurch aber ist der US-Amerikaner stets hoch dran, nimmt immer viel Geschwindigkeit mit. Und das Material scheint zu passen. Der 33-Jährige fährt gut in Position und kommt mit zwei Zehnteln Vorsprung als Schnellster unten an.
 
Dominik Paris (ITA)
Somit darf sich Dominik Paris natürlich etwas ausrechnen. Der dreimalige Streif-Sieger weiß, wie das geht - und liegt oben vorn. Doch dann verliert der Italiener an Fahrt, liegt an der Hausbergkante zurück. Und trotz seines Körpergewichtes nimmt der 32-Jährige einfach keine Fahrt auf. Am Ende fehlt eine Sekunde, Paris ist schwer geschlagen.
 
Daniel Hemetsberger (AUT)
Offenbar jedoch geht es noch schneller, das zeigt Daniel Hemetsberger. Der ÖSV-Athlet zeigte zuletzt sehr gute Form und beweist das heute. Im Mittelteil liegt er schon eine halbe Sekunde vorn. Zum Ende hin zehrt der Österreicher von dem Polster, bringt aber gut zwei Zehntel ins Ziel. Alle Achtung!
 
Vincent Kriechmayr (AUT)
Sofort wird die Richtmarke von Baumann jetzt auf die Probe gestellt, denn Vincent Kriechmayr macht sich auf den Weg. Der Weltmeister ist auf dem Niveau des Spitzenreiters unterwegs, gerät dann etwas ins Hintertreffen. Der Oberösterreicher aber holt auf, hat etwas Schwierigkeiten an einem Sprung, muss einen kleinen Gegenschwung einlegen. Das aber kostet offenbar nicht viel. Kriechmayr ist noch gut eine halbe Sekunde schneller und geht in Führung.
 
Romed Baumann (GER)
Nun stößt sich Romed Baumann oben ab. Der gebürtige Tiroler fährt das oben technisch viel sauberer. Der 36-Jährige ist früh dran und fährt eine Menge Vorsprung raus. Der DSV-Athlet fliegt förmlich dem Ziel entgegen. Das ist eine blitzsaubere Fahrt. Mehr als anderthalb Sekunden Vorsprung sind das - eine Ansage!
 
Max Franz (AUT)
Jetzt eröffnet Max Franz das Rennen. Obwohl der gut 50 Prozent steile Startschuss fehlt, nimmt der Kärntner zügig Geschwindigkeit auf und hat so gleich Mühe, die Ski sauber zu setzen. Die Streif zeigt sich gewohnt unruhig. Genug Schwierigkeiten bleiben. In der Traverse kommt Franz nicht sauber durch. Das sieht sehr danach aus, als dass es noch erheblich schneller geht.
 
Bedingungen
Trotz Schneefalls über Nacht haben die fleißigen Pistenarbeiter die Streif in einen hervorragenden Zustand versetzt. Von daher steht dem Rennen nichts im Wege. Die passende Winterlandschaft haben wir in Tirol auch. Einzig der Wind stört ein wenig. Das übliche Zuschauer-Spektakel erleben wir durch Corona bedingt natürlich nicht. Gerade 1.000 Zuseher sind zugelassen.
 
Weitere Favoriten
Einige Favoriten haben wir bereits genannt. Ein ganz heißer Anwärter ist zudem Aleksander Aamodt Kilde (Startnummer 11), der Trainingsschnellste vom Mittwoch und Dominik Paris (5). Insgesamt wollen sich 52 Athleten dem Wettkampf stellen.
 
Ebenfalls acht Schweizer
Ebenfalls acht Rennläufer schickt die Schweiz auf die Piste. Und da ist mit Beat Feuz (Startnummer 9) ein Top-Favorit dabei. Der WM-Dritte gewann auf der Streif vor zwölf Monaten beide Abfahrten und stand jüngst in Wengen zweimal auf dem Podium. Darüber hinaus haben die Eidgenossen Marco Odermatt (13), der auf allerbestem Wege ist, die große Kristallkugel zu holen, und überdies jetzt auch in der Abfahrt zu herausragenden Leistungen in der Lage ist. Das bewies der 24-Jährige in Bormio und Wengen als jeweils Zweiter. Des Weiteren stehen Niels Hintermann (19), Urs Kryenbühl (23) und Stefan Rogentin (28) bereit. Den übrigen Schweizern widmen wir uns im Rennverlauf.
 
Acht Österreicher
Für den ÖSV stehen acht Männer am Start. Eröffnen wird Max Franz (Startnummer 1). Wenig später macht sich schon Vincent Kriechmayr (3) auf den Weg. Der Weltmeister und Lauberhorn-Sieger vom vergangenen Samstag hat in Kitzbühel bislang nur einen Super G gewonnen (2021), gehört heute aber zu den Top-Favoriten. Zweimal am Stockerl schnupperte zuletzt Daniel Hemetsberger (4). Mit Matthias Mayer (7) haben die Österreicher einen echten Hahnenkamm-Sieger (2020) im Aufgebot. Mit dabei sind ferner Otmar Striedinger (15), Daniel Danklmaier (25), Christian Walder (40) und Stefan Babinsky (50).
 
Strecke verkürzt
Kurzfristig müssen wir uns nun doch von der kompletten Streckenlänge verabschieden. Starker Wind im oberen Teil zwingt die Jury dazu, den Start etwas nach unten zu verlegen. Los geht es jetzt an der Mausefalle auf 1.620 Metern. Somit bleiben 3.212 Wettkampfmeter und 31 Tore.
 
Deutsches Quintett
Dieser Herausforderung wollen sich fünf Deutsche stellen. Ganz früh ist Romed Baumann an der Reihe (Startnummer 2). Der gebürtige Tiroler stand auf der Streif bei einer Abfahrt 2012 als Zweiter auf dem Podium. Vizeweltmeister Andreas Sander (14) war hier im vergangenen Jahr Fünfter. Kurz darauf ist Dominik Schwaiger (18) an der Reihe. Trotz eines Trainingssturzes wird auch Josef Ferstl (27) starten, der in Kitzbühel 2019 gewann - allerdings den Super G. Sein Vater Sepp Ferstl siegte Ende der 1970er Jahre zweimal auf der Streif. Komplettiert wird das deutsche Team durch Simon Jocher (39).
 
Streif
Ohne Frage gehört die Streif zu den schwierigsten Abfahrten im Weltcup-Kalender. Auf der 3.312 Metern langen Rennstrecke werden Geschwindigkeiten bis 150 Stundenkilometer und Fliehkräfte bis zu 3 g erreicht. Das größte Gefälle gibt es an der Mausfalle (85 Prozent). Dort wird zugleich am weitesten gesprungen - bis zu 80 Meter. Vom Start auf 1.665 Metern weist die Kursetzung von Hannes Trinkl den Weg über die 860 Höhenmeter hinunter ins Ziel. Der FIS-Renndirektor hat 33 Tore gesteckt.
 
Kitzbühel
Da im Programm zwei Abfahrten vorgesehen sind, differieren die Bezeichnungen. So erleben wir heute laut Veranstalter die Kitzbühel-Abfahrt und erst am Sonntag die wegen ungünstiger Wettervorhersagen um einen Tag verschobene traditionelle Hahnenkamm-Abfahrt. Das Spektakel ist dasselbe, denn anders als am vergangenen Wochenende in Wengen wird heute nicht auf verkürzter Strecke gefahren. Wir erleben also zweimal das volle Programm auf der Streif.
 
Willkommen
Herzlich willkommen zu den 82. Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel! Das Weltcup-Wochenende in Tirol beginnt am heutigen Freitag um 11:30 Uhr mit einer Abfahrt auf der legendären Streif.