Ski Alpin
16.03.2022
Courchevel/Meribel, Frankreich
Abfahrt der Herren BEENDET
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Auf Wiedersehen!
Das war der erste Wettbewerb beim alpinen Weltcup-Finale im französischen Courchevel! Um 11:30 geht es mit der Frauen-Abfahrt weiter, während die Männer morgen beim Super-G wieder ins Geschehen eingreifen.
 
Doppelpodest für die Schweiz
Mit gemischten Gefühlen beendet das Swiss-Team die finale Abfahrt des Winters. Zwar stehen Marco Odermatt (2. Platz) und Beat Feuz (3.) beide auf dem Podium, allerdings verpasst letztgenannter den Sieg in der Disziplinenwertung um wenige Punkte. Niels Hintermann schied vorzeitig aus dem Rennen aus, da sich sein Ski an einer Bodenwelle löste, Stefan Rogentin (18.) landet im hinteren Teil des Feldes.
 
Gutes ÖSV-Resultat
Deutlich zufriedener wird man beim österreichischen Skiverband auf das Ergebnis blicken. Neben dem überlegenen Sieger Vincent Kriechmayr landen auch Daniel Hemetsberger (5. Platz) sowie Daniel Danklmaier (9.) nach starken Leistungen in den Top-Ten. Knapp dahinter reihen sich Matthias Mayer (12.), Otmar Striedinger (13.) und Max Franz (14.) auf den weiteren Rängen ein.
 
Nur Schwaiger in den Punkten
Alle drei Läufer des deutschen Skiverbandes haben zum Abschluss der Abfahrtssaison eine Platzierung unter den Top-Ten verpasst. Dominik Schwaiger schneidet als Zwölfter noch am besten ab und darf sich zumindest über einige Weltcup-Punkte freuen. Dieses Minimalziel verpassten sowohl Romed Baumann (16. Platz) als auch Josef Ferstl (23.).
 
Kriechmayr und Kilde jubeln!
Damit endet die Abfahrt beim Weltcup-Finale in Couchevel mit dem Sieg von Vincent Kriechmayr aus Österreich, der die Konkurrenz trotz einer etwas höheren Startnummer distanzieren konnte! Auf Platz zwei folgt Marco Odermatt, dem der Gesamtweltcup nun auch rechnerisch endgültig nicht mehr zu nehmen ist. Der drittplatzierte Beat Feuz kann über das Podest nur müde lächeln, da ihm Aleksander Aamodt Kilde auf dem vierten Rang folgt und sich der Norweger somit die kleine Kristallkugel für die Abfahrtswertung sichert.
 
Josef Ferstl (GER)
Die Saison der Abfahrer rundet Josef Ferstl ab, der im ersten Training auf sich aufmerksam machen konnte und die Bestzeit setzte. Daran kann der Deutsche allerdings nicht anknüpfen, stattdessen bemüht er sich von Beginn an vergeblich um eine gute Linie. Dadurch wird er auf die 23. Position zurückgeworfen.
 
Cameron Alexander (CAN)
Kann Cameron Alexander nach seinem Sensationssieg in Kvitfjell seine hervorragende Verfassung auch beim Weltcup-Finale bestätigen? Nein, davon ist der Kanadier weit entfernt. Heute ist der Kanadier recht vorsichtig unterwegs und lässt das absolute Risiko vermissen. Auf dem 22. Rang wird er keine Weltcup-Punkte sammeln.
 
Bostjan Kline (SLO)
Etwas besser als Martin Cater löst Bostjan Kline die knifflige Aufgabe mit der hohen Startnummer. Dann verschlägt es dem nächsten Slowenen jedoch im mittleren Streckenabschnitt die Ski, was ihm offenbar die nötige Sicherheit genommen hat. In der Folge geht es für ihn im Klassement weit nach hinten.
 
Martin Cater (SLO)
Martin Cater macht den Auftakt zu einem Doppelpack aus Slowenien. Der 29-Jährige gibt ein wenig zu viel Druck auf die Bretter und bremst sich damit selber etwas aus. Cater wählt eine ganz andere Linie als die Fahrer zuvor und checkt dadurch nur auf der 21. Position ein.
 
Stefan Rogentin (SUI)
Der letzte Schweizer schiebt sich energisch aus dem Starthaus! Lediglich bis zur ersten Zwischenzeit hält Stefan Rogentin mit dem Führenden Vincent Kriechmayr mit, anschließend kann auch er auf der Piste, die durch die warmen Temperaturen immer schlechter wird, nichts mehr ausrichten.
 
Christof Innerhofer (ITA)
Seit 2006 gehört Christof Innerhofer inzwischen dem Weltcup an, ein Ende seiner Laufbahn ist nach wie vor nicht in Sicht. Ein gutes Resultat gerät für den Italiener hier hauptsächlich außer Reichweite, weil er in der mittleren Passage wegrutscht und durch die tiefen Schnee am Rand der Piste fahren muss.
 
Bryce Bennett (USA)
Mitte Dezember feierte Bryce Bennett sein persönliches Saisonhighlight, als er sich in Gröden seinen ersten Weltcupsieg sicherte. Von dieser Leistung ist der US-Amerikaner allerdings am heutigen Tage meilenweit entfernt. Stattdessen muss sich Bennett nach einer ziemlich verpatzen Fahrt mit einem enttäuschenden 18. Platz zufrieden geben.
 
Otmar Striedinger (AUT)
Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Daniel Hemetsberger schafft es Otmar Striedinger nicht zu glänzen. Der Österreicher wählt eine sehr direkt Linie, die er vor allem im kurvigen Mittelteil nicht halten kann und teilweise sogar gegen einen Ausfall kämpfen muss. Zwar rettet er sich durch die brenzligen Momente, fällt aber mit über zwei Sekunden Rückstand weit zurück.
 
Daniel Hemetsberger (AUT)
Wenn Daniel Hemetsberger auf die vergangenen Monate zurückblickt, dann wird ihm vor allem der dritte Platz von Kitzbühel ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das große Potenzial des Österreichers blitzt auf der nachlassender Piste heute ein weiteres Mal auf, erst gegen Rennende zieht er ein kleines bisschen zurück. Dennoch schiebt sich Hemetsberger auf einen hervorragenden fünften Rang.
 
Matteo Marsaglia (ITA)
Matteo Marsaglia macht das anschließend nicht viel besser. Gleich zweimal wird der Italiener von der Ideallinie geworfen und muss dementsprechend stark korrigieren. Das kostet ihm Zeit, doch im Schlussabschnitt fängt er sich und kann noch einige Hundertstel aufholen. Das bringt Marsaglia schließlich den zehnten Platz ein.
 
Johan Clarey (FRA)
Dass Johan Clarey im Alter von 41 Jahren noch voll im Saft steht, hat er spätestens bei den olympischen Spielen gezeigt, als er sich die Silbermedaille in der Abfahrt sicherte. Unter dem großen Jubel der heimischen Zuschauer meistert der Franzose auch das Weltcup-Finale, patzt allerdings wenige Sekunden vor dem Ziel und verspielt somit eine Platzierung unter den Top-Ten.
 
Romed Baumann (GER)
Zuletzt mühte sich Romed Baumann oftmals im hinteren Mittelfeld und suchte der Anschluss an die Top-Ten. Erneut lässt der Deutsche nun die Angriffslust und absolute Entschlossenheit vermissen, daher wird er keinen versöhnlichen Abschluss der Abfahrtssaison verbuchen können. Im Ziel übernimmt Baumann mit 2,66 Sekunden Rückstand sogar die rote Laterne.
 
Niels Hintermann (SUI)
Für Niels Hintermann endet nach einem Sieg sowie drei weiteren Podestplätzen die erfolgreichste Saison seiner Laufbahn. An der positiven Bilanz wird auch die Tatsache, dass der Schweizer heute für den ersten Ausfall sorgt, nichts ändern. An einer Bodenwelle löst sich sein Außenski, artistisch verhindert Hintermann in der Folge einen Sturz.
 
James Crawford (CAN)
Am Ende des Winters kommen die Kanadier immer besser in Schwung und zählen mittlerweile zu den Außenseitertipps für einen Platz auf dem Podest. Hier hat James Crawford allerdings kräftig mit den Bedingungen zu kämpfen, weshalb er seine Ski oftmals nicht auf Zug halten kann und sich einen Rückstand von weit über einer Sekunde einhandelt.
 
Vincent Kriechmayr (AUT)
Nach einer kurzen Präparierungspause katapultiert sich der amtierende Weltmeister in dieser Disziplin aus dem Starthaus. Dabei beginnt Vincent Kriechmayr pfeilschnell und zaubert eine Zwischenbestzeit nach der anderen in den Schnee. Erst gegen Ende der Strecke gehen dem Österreicher ein wenig die Kräfte aus, dennoch übernimmt er mit einem Vorsprung von 34 Hundertstel den ersten Platz.
 
Dominik Schwaiger (GER)
Der erste deutsche Starter plagt sich nach seinem Sturz bei der olympischen Abfahrt nach wie vor mit Schulterproblemen herum. Ohne sichtbare Fehler kommt Dominik Schwaiger nicht auf eine hohe Geschwindigkeit und wird mit dem Ausgang des Rennen nichts zu tun haben. Auf Rang acht reiht sich der Deutsche zeitgleich mit Matthias Mayer im Klassement ein.
 
Marco Odermatt (SUI)
Seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass Marco Odermatt den Gesamtweltcup für sich entscheiden wird - den ganz großen Druck ist er damit los. In technischer Hinsicht beeindruckt der Schweizer ohnehin ein weiteres Mal und schiebt sich durch einen herausragenden Mittelteil samt optimaler Liniewahl an Beat Feuz vorbei. Diesen Vorsprung rettet Odermatt schließlich über die Ziellinie und erobert Platz eins!
 
Travis Ganong (USA)
Schon während der beiden Trainingsfahrten konnte sich Travis Ganong nicht mit der Piste anfreunden und landete jeweils weit hinten im Klassement. Jetzt hält der US-Amerikaner den Rückstand zwar mit einer solide Fahrt halbwegs in Grenzen, die vorderen Ränge kann er aufgrund dieser zumeist zaghaften Herangehensweise aber längst nicht angreifen.
 
Dominik Paris (ITA)
Zwei Saisonsiege stehen für Dominik Paris bereits zu Buche, legt er beim Weltcup-Finale noch einmal nach? Nein, das wird nicht klappen! Seine hervorragenden Gleitfähigkeiten bringen den Italiener zunächst in eine vielversprechende Position, dann ziehen ihm allerdings die kurzen Schwünge im Mittelteil den Zahn. Letztlich landet Paris mit exakt einer Sekunde Rückstand nur auf dem dritten Platz.
 
Daniel Danklmaier (AUT)
Der dritte Österreicher hintereinander visiert einen Rang unter den besten 15 an, da beim Weltcup-Finale nur diese Plätze auch Punkte einbringen. Anfangs ist Daniel Danklmaier sogar auf Tuchfühlung zur Bestzeit, nach der dritten Zwischenzeit kommt er jedoch ebenfalls von der perfekten Linie ab und fällt zurück. Immerhin sortiert er sich aber noch vor seinen Landsmännern Matthias Mayer und Max Franz ein.
 
Matthias Mayer (AUT)
Der Olympiasieg im Super-G war definitiv das Saisonhighlight von Matthias Mayer, der dazu auch bei der ersten Weltcup-Abfahrt des Winters in Lake Louise triumphieren konnte. Einen weiteren Erfolg des Österreichers verhindert ein Innenskifehler im mittleren Streckenabschnitt, wodurch er einen riesigen Umweg in Kauf nehmen muss und knapp eine Sekunde verliert. Am Ende reiht sich Mayer nur auf der vierten Position ein.
 
Max Franz (AUT)
Nachdem drei der absoluten Favoriten auf den Tagessieg direkt zu Beginn an der Reihe waren, folgen nun drei Österreicher, die ihre guten Startnummern ebenso optimal ausnutzen wollen. Max Franz kommen die engen Schwünge auf der Piste allerdings nicht entgegen, deswegen handelt er sich früh einen großen Rückstand ein, den er in der Folge nicht mehr aufholen kann.
 
Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde konnte in diesem Winter bereits drei Abfahrten gewinnen, daher kann er nun die kleine Kristallkugel für den Sieg in den Disziplinenwertung endgültig eintüten. Der Norweger setzt dabei auf ein hohes Risiko, muss aber schon vor der ersten Zwischenzeit eine Schrecksekunde verkraften, als er an einem Sprung im oberen Teil einen Sturz nur mit Mühe verhindern kann. Ein weiterer Fehler auf den letzten Metern kostet Kilde schließlich die Bestzeit!
 
Ryan Cochran-Siegle (USA)
Im zweiten Abfahrtstraining fuhr Ryan Cochran-Siegle die schnellste Zeit, zeigt er diese Performance auch hier im Wettkampf und gefährdet die Vorgabe von Beat Feuz? Nein, das schafft er bei Weitem nicht! Seine eigentlich starke Technik kann der US-Amerikaner auf dem kurvigen Kurs nicht ausspielen, weshalb er kontinuierlich Zeit einbüßt und abgeschlagen die Ziellinie überquert.
 
Beat Feuz (SUI)
Es wird direkt richtig spannend, denn das letzte Abfahrtsrennen der Saison wird von Beat Feuz eröffnet! Um die Chance auf die kleine Kristallkugel zu wahren, muss der 35-Jährige jetzt zwingend die besten Pistenbedingungen ausnutzen und eine Top-Zeit setzen. Abgesehen von zwei kleinen Unsicherheiten kurz nach dem Start meistert Feuz auch alle Schlüsselstellen der Strecke, bis die Uhr nach 1:50.97 Minuten stehen bleibt. Wo landet der Schweizer mit dieser Fahrt?
 
Feuz in Lauerstellung
Viermal hat Beat Feuz (Startnummer 1) den Abfahrtsweltcup hintereinander gewonnen. Der fünfte Streich in Folge wäre ein neuer Rekord, doch dafür benötigt der Emmentaler Schützenhilfe. Feuz muss selbst bei einem Sieg darauf hoffen, dass sich noch mindestens ein weiterer Fahrer zwischen ihn und Aleksander Aamodt Kilde schiebt, um den Rückstand kompensieren zu können. Dies könnte beispielsweise seinen Teamkollegen Marco Odermatt (9), der seinen ersten Erfolg im Gesamtweltcup einfahren wird, oder Niels Hintermann (13) gelingen, die beide in dieser Saison in der Weltspitze der Speedfahrer angekommen sind. Als vierter Läufer komplettiert Stefan Rogentin (21) das Swiss-Team.
 
Mayer führt ÖSV-Aufgebot an
Obwohl der Gewinn der kleinen Kristallkugel für Matthias Mayer (Startnummer 5) rechnerisch noch möglich ist, ist der Rückstand von 84 Zählern bereits fast aussichtslos groß. Trotzdem ist der Kärtner wie Vincent Kriechmayr (11) sowie Daniel Hemetsberger (17) ein Kandidat auf den Tagessieg, letzterer freut sich ebenso auf die neue Strecke. ´Es ist eine superschöne Abfahrt. Mir wäre es ein bisserl lieber, wenn es weniger drehen würde, aber es ist ein bisschen ein Kompromiss mit den Damen, die denselben Lauf fahren. Passt super´, so Hemetsberger. Darüber hinaus vervollständigen Max Franz (4), Daniel Danklmaier (6) und Otmar Striedinger (18) die Speed-Mannschaft des österreichischen Skiverbandes.
 
DSV-Trio in der Außenseiterrolle
Nach einem vielversprechenden Saisonstart zeigte die Formkurve bei den Speedfahrern des deutschen Skiverbandes zuletzt eher nach unten - zudem hält das Warten auf den ersten Podestplatz des Winters weiterhin an. Dennoch blickt Romed Baumann (Startnummer 14) dem Rennen mit Vorfreude entgegen. ´Die Strecke ist cool und hat von oben bis unten Kurven. Es ist nichts Extremes dabei, wie ein spezieller Steilhang oder ähnliches. Aber es geht von oben bis unten Schwung auf Schwung´, sagte der 36-Jährige. Neben Baumann werden Dominik Schwaiger (10) sowie Josef Ferstl (25) am Start stehen. Sowohl Vizeweltmeister Andreas Sander als auch Simon Jocher haben einen Platzierung unter den besten 25 in der Abfahrtswertung verpasst.
 
Duell um die Kristallkugel
Bei der finalen Abfahrt sind lediglich die 25 besten Athleten in der Disziplinenwertung, die punktbesten Fahrer im Gesamtweltcup und der Juniorenweltmeister, der allerdings nicht antritt, startberechtigt und werden die ´L´Eclipse´ in Angriff nehmen, wo im kommenden Jahr die WM stattfinden wird. Dabei ist das Rennen um die kleine Kristallkugel noch längst nicht entschieden und bietet einen zusätzlichen Spannungsfaktor. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde liegt derzeit 23 Punkte vor Beat Feuz aus der Schweiz. Auch Matthias Mayer und Dominik Paris haben noch theoretische Chancen auf Platz eins in der Abfahrtswertung.
 
Herzlich willkommen!
Einen wunderschönen guten Morgen und herzlich willkommen zum alpinen Weltcup-Finale in Courchevel! In den französischen Alpen fallen in den nächsten Tagen die neun letzten Entscheidungen der Saison. Den Auftakt machen heute um 10 Uhr die Speedfahrer mit der Abfahrt.